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Funktion und Beschreibung

Wechselventile PROTEGO® WV/T werden hauptsächlich in Verbindung mit Ventilen oder anderen Sicherheitseinrichtungen (z.B. Flammendurchschlagsicherungen von PROTEGO®) auf Lagertanks zur Lagerung tief kalt verflüssigter Gase sowie auf Behältern in Chemie-, Petrochemie- und Pharma-Prozessanlagen eingesetzt. Sie erhöhen die Betriebssicherheit der zu schützenden Anlagensysteme, da die Überprüfung, Wartung bzw. Reparatur jeweils eines Ventils oder einer Sicherheitseinrichtung ohne Betriebsunterbrechung der Anlage durchgeführt werden kann.

Die Ventile bestehen im Wesentlichen aus dem Gehäuse (1) mit Flanschanschlüssen DN1 und den beiden seitlich angeordneten Stutzen-Bögen (3, 4) mit Flanschanschlüssen DN2 sowie dem Ventilteller (2). Die Stutzen-Bögen können bei Bedarf versetzt angeordnet werden. Die Ventilsitze sind auswechselbar. Der Ventilteller mit metallischer Dichtfläche ist beweglich auf der Ventilspindel (6) angeordnet, um auch bei großen Temperaturdifferenzen eine gute Anpressung an die Ventilsitze (9, 10) zu gewährleisten. Die Abdichtung zwischen Ventilteller und Ventilspindel erfolgt durch einen O-Ring. Die Ventilspindel wird in Lagerbuchsen geführt und nach außen durch einen nachstellbaren Dichtsatz (7) abgedichtet.

Mit dem Wechselventil lässt sich jeweils ein Ventil oder eine Sicherheitseinrichtung durch Betätigung des Handrades (8) absperren. Bei Normalbetrieb befindet sich die Tellerscheibe (2) in mittlerer Stellung, d.h. beide Stutzen-Bögen werden durchströmt. Durch Drehen des Handrades bis zum Anschlag wird einer der Stutzen-Bögen (3 oder 4) geschlossen, während der andere Stutzen-Bogen geöffnet bleibt. Die jeweilige Stellung des Ventiltellers ist durch die Stellungsanzeige (5) an der Ventilspindel ersichtlich. Je nach Anforderung kann die Stellung des Wechselventils im Normalbetrieb in der Mitte oder in Endstellung sein. Mittlere Stellung z.B. bei erforderlich hoher Abblaseleistung über parallel geschaltete Notentlüftungsventile oder Endstellung z.B. bei parallel geschalteten Flammendurchschlagsicherungen, die im Wechsel genutzt bzw. gereinigt werden können.

Die Ventile zeichnen sich aufgrund der konstruktiven Maßnahmen und der entsprechenden Materialauswahl durch eine hohe Funktionssicherheit und sehr gute Leistungswerte aus. Alle funktionsbeeinflussenden Elemente sind grundsätzlich in Edelstahl gefertigt.

Die Konstruktion der Wechselventile PROTEGO® WV/T erlaubt entsprechend der variablen Stutzenstellungen den Anschluss von Ventilen oder anderen Sicherheitseinrichtungen sowohl mit Eck- als auch mit Durchgangsanschluss ohne zusätzliche Formstücke.

Die Wechselventile WV/T zeichnen sich durch einfachen Aufbau, leichte Handhabung, die Möglichkeit eines schnellen Austausches von funktionsbeeinflussenden Elementen und damit durch große Verfügbarkeit und Betriebssicherheit aus. Die eingeschliffenen, metallischen Dichtflächen gewährleisten einen hohen Abdichtungsgrad auch im Tieftemperaturbereich.

Diese Ventile sind nicht flammendurchschlagsicher und fallen auch dann nicht in den Anwendungsbereich der europäischen Explosionsschutzrichtlinie 94/9/EG, wenn ein Einsatz in explosionsfähiger Atmosphäre erfolgt. Aufgrund einer durchgeführten Gefahrenanalyse – bezogen auf Werkstoffauswahl und Funktion – weisen die Geräte keine potentielle Zündquelle auf. Dies ermöglicht einen uneingeschränkten Einsatz in explosionsgefährdeten Bereichen.

Maßtabelle

DN1 80 / 3" 100 / 4" 150 / 6" 200 / 8" 200 / 8“ 250 / 10" 300 / 12“
DN280 / 3"100 / 4"150 / 6"150 / 6"200 / 8“250 / 10"300 / 12“
a780780960960113014501650
b250250310310330360415
c*303205285285367450525
c**323230317317407483571
d273273324324355457500
e250250250250400400500
f90590510701070120015301655
fmin810810950950108013601470
fmax99599511901190131016952015
Abmessungen in mm * bei Anschlussflansch DIN PN16 bzw. ab DN 200 DIN PN 10
** bei Anschlussflansch ANSI 150 lbs

Materialauswahl

AusführungAB
Gehäuse und Stutzen-BögenStahlEdelstahl
VentiltellerHastelloyHastelloy
DichtsatzPTFEPTFE
SpindelabdichtungFPMFPM
HandradStahlStahl
Der Werkstoff des Anschlussflansches muss kompatibel zum Werkstoff des Anlagenteils sein. Für besondere Anforderungen an das Wechselventil sind Sonderausführungen möglich.

Erforderliche Daten für die Auslegung

Einlagerungsmedium Betriebstemperatur (°C)
Betriebsdruck (bar)
Tankwerkstoff
Tankanschlussstutzen DN1

Ventilanschlussstutzen DN2
Stutzenstellung I, II oder III

Auswahl und Auslegung

Die Armatur wird gemeinsam mit unseren Ingenieuren für den jeweiligen Anwendungsfall ausgelegt und spezifiziert. Bei der Auswahl der erforderlichen Nennweiten und Anschlussarten ist die jeweilige Anlagenspezifikation zu berücksichtigen. Die max. zulässige Betriebstemperatur bei Standardarmaturen beträgt + 200°C bei einem max. zulässigen Betriebsdruck von 6 bar. Bei einem Einsatz der Geräte ist auf eine ausreichende Korrosionsfestigkeit gegenüber den vorhandenen Medien zu achten. Gegebenenfalls müssen Ausführungen in spezieller Edelstahlqualität Verwendung finden.

Flanschanschlussart

EN 1092-1, Form B1 bzw. DIN 2501, Form C, PN 16 , ab DN 200 PN 10EN bzw. DIN
ASME B16.5 CL 150 R.F.ASME
Andere Anschlüsse auf Anfrage

Ausführungsarten- und Spezifikation

Für spezielle Betriebsbedingungen müssen Sondergeräte in beheizbarer Ausführung Verwendung finden:

bei Produkten, die kristallisieren oder zu anderen die Funktion negativ beeinflussenden Ablagerungen neigen

bei Einsatz unter extremen Witterungsbedingungen im Winter (Frost), wenn die Möglichkeit besteht, dass warme Produktdämpfe im unterkühlten Ventil kondensieren und gefrieren und so die Ventilteller durch Eisbrücken blockieren können