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NB/AP

Schnellverschluss-Bodenablassventil mit pneumatischer Betätigungsvorrichtung

Funktion und Beschreibung

Schnellverschluss-Bodenablassventile, Typ PROTEGO® NB/AP, kommen bei Kaltlagertanks zum Einsatz, um Tankentleerungsöffnungen im Gefahrenfall (z.B. Leitungsbruch) dicht abzuschließen. Die Geräte werden deshalb auch als „Schnellverschluss- Not-Bodenablassventile“ bezeichnet. Sie werden hauptsächlich in Lagertanks für tiefkalt-verflüssigte Medien (bis -200°C) eingesetzt.

Das Gerät besteht im Wesentlichen aus der in den Behälterboden einzuschweißenden Bodenplatte (1) mit dem Stutzen (2) zum Anschweißen der Entleerungsleitung, dem angeflanschten eigentlichen Schnellverschlussventil (3) mit Ventilkolben (4) und Entlastungsventilkegel (5) und der auf dem Behälterdach zu montierenden kompletten pneumatischen Betätigungsvorrichtung (6). Mit metallisch eingeschliffenem Ventilkolben und Entlastungsventilkegel wird die erforderliche Dichtheit erreicht.

Die Verbindung zwischen Schnellverschlussventil (3) und Betätigungsvorrichtung (6) erfolgt durch das Betätigungsseil (7). Ein zusätzliches Notseil ermöglicht das Öffnen des Schnellverschlussventils bei einer Beschädigung des Haupt-Betätigungsseiles.

Im Normalbetrieb werden diese Geräte durch einen Pneumatikzylinder in der Offenstellung gehalten. Über die Steuerleitung wird der Kolben im Pneumatikzylinder betätigt. Dadurch wird die Kolbenstange mit der Betätigungsspindel eingefahren, um den Ventilkolben anzuheben und im Betriebsfall das Ventil geöffnet zu halten. Erst im Notfall wird durch eine Fernauslösung über ein Steuerventil, das im Allgemeinen nicht zum Lieferumfang gehört, das Bodenventil geschlossen. Soll das Bodenablassventil geschlossen werden, muss das Steuerventil betätigt werden, wodurch der Pneumatikzylinder entlüftet wird. Der Ventilkolben fällt dann durch sein Eigengewicht herunter und schließt das Ventil. Die Steuerung ist so zu konzipieren, dass bei einem Energieausfall das Ventil selbsttätig schließt (Fail-Safe- Konzept).

Der Aufbau dieser Armaturen ist unabhängig von der Nennweite. Die Nennweite DN1 wird durch den Anschlussdurchmesser der Entleerungsleitung vorgegeben – Standard DN 150 (6"). Die Armaturen arbeiten drucklos. Um das Ventil nach einem Schnellschluss wieder zu öffnen, wird ein Druck berücksichtigt, der sich aus der Höhe der Flüssigkeitssäule über dem Ventil und dem Druck im Gasraum ergibt.

Die Werkstoffauswahl erfolgt in Abhängigkeit vom Medium und der max. Betriebstemperatur. Bei der Auswahl einer vom Standard abweichenden Nennweite und Anschlussart (hinsichtlich Schweißfase der Bodenplatte und des Bodenrohres) ist die jeweilige Anlagenspezifikation zu berücksichtigen.

Maßtabelle

DN 1 DN 2 abcdefHub
150 / 6"80 / 3"20011301430550175465160
200 / 8"80 / 3"20011301430600175470160
250 / 10“80 / 3“20011301430740175485160
Abmessungen in mm

Material Schnellverschluss-Bodenablassventil

Bodenplatte mit Rohrstutzen*
Ventilgehäuse mit VentilkegelEdelstahl
Dichtring*
BetätigungsseilEdelstahl
* nach Kundenanforderung

Material

GehäuseEdelstahl
BetätigungsspindelEdelstahl
FührungsbuchseKupfer
DichtungPTFE
SchutzkappeEdelstahl
Pneumatik-ZylinderAluminium

Erforderliche Daten für die Auslegung

Einlagerungsmedium
Betriebstemperatur T (°C)
Betriebsdruck p (bar)
Anschlussnennweite DN 1
Tankhöhe (m)

Auswahl und Auslegung

Die wichtigsten Prozessdaten und Produkteigenschaften des Einlagerungsmediums sowie die Lagertemperatur legen den Werkstoff für das infrage kommende Ventil fest. Anschließend werden Nennweite und Anschlussart überprüft bzw. ausgewählt.

Verfügbar sind die Ventilnennweiten DN 150 (6“) und DN 200 (8“), wobei der Aufsatz für die pneumatische Steuereinrichtung grundsätzlich in DN 80 (3“) ausgeführt wird.

Die Länge des Betätigungsseils und des Notseils wird durch die Tankhöhe vorgegeben. Die genaue Längeneinstellung erfolgt bei der Montage. Der Werkstoff für den Dichtring ist auf die Betriebsbedingungen bzw. besondere Anforderungen abzustimmen.

Der Werkstoff der Bodenplatte muss kompatibel mit dem Werkstoff des Tankbodens sein. Wird das Material für die Bodenplatte bauseits zur Verfügung gestellt, muss eine enge Abstimmung zwischen Fertigungsplanung und Montageplanung erfolgen.

Für besondere Anforderungen an Ventil oder Betätigungsvorrichtung (z.B. mit induktiver Positionsanzeige) sind auch Sonderausführungen möglich.

Abweichungen von der Standardausführung werden mit unseren Ingenieuren für den jeweiligen Anwendungsfall ausgelegt und spezifiziert.

Flanschanschlussart

EN 1092-1, Form B, PN 40 oder nach Anforderung